Text 1 - Wachdienst am Limes
S: Ist dir denn der Wachdienst nicht lästig?
L: (vom Turm herab) Es ist so, Sibbaeus. Ich vermisse mein Mainz. Dort ist das Leben angenehm...! Hier schauen wir Tag und Nacht auf Felder und Wald aus dem Turm, keine Sache passiert.
S: Die Wache macht auch mich müde. Am Abend endlich lösen andere beim Wachposten ab. Aber morgen ist Feiertag. Daher haben wir heute Markt am Limes.
Zur vierten Stunde des Tages kommen Soldaten und Frauen aus dem Dorf hierher. Die germanischen Händler sind mit Karren da, sie zeigen und verkaufen den Soldaten und Frauen viele Sachen.
L: Es ist gut. Ich erwarte die vierte Stunde und die Germanen.
Später nähert sich eine Schar Germanen mit ihren Karren dem Limes und dem Tor des Limes. Auch die Soldaten und Frauen aus dem Kastell und dem Dorf sind da.
S: Halt Germanen ! Euch Germanen ist es nicht erlaubt das Römische Reich zu betreten. Der Germane Blussus: (lacht) Was fürchtest du Römer? Wir sind euch nicht feindlich gesinnt. Da sind gute Gänse und andere gute Sachen. Schau! Gefallen sie dir denn nicht? - (Sibbaeus betrachtet die Gänse)
L: (schreit vom Turm herab) Hör Sibbaeus! Ich melde dir eine angenehme Sache: Ich sehe deine Rusufula mit ihrem Söhnchen Iustinus kommen.
S: Sei gegrüßt mein Iustinus! Sei gegrüßt Rusufula! Sieh! Der Junge lacht. Ich glaube, dass die große Menschenmenge meinem Iustinus gefällt. Gehört das Geld dir, Rusufula?
R: Das Geld gehört mir nicht, mein Sibbaeus.
S: Da hast du einen Denar. Kaufe eine große Gans! Denn an Feiertagen essen wir immer gut. An dem Feiertag werden wir auch an der Mosel angebauten Wein probieren.
Text 2 - Eine unruhige Nachtwache
Sibbaeus hält mit einigen Soldaten Wache.
Alle schauen aus dem Turm auf die Felder und den Wald. Plötzlich ruft Sibbaeus: „Hörst du das Geräusch, Licaius?“ Licaius hört nichts.
Dann erscheint der volle Mond zwischen den Wolken. Der Mond bringt den Römern die Rettung, den Dieben jedoch Unheil, denn die Soldaten sehen aus dem Turm, die Männer dei Pfähle überschreiten.
L: Sind die Germanen Männer, Sibbaeus? S: Ich jedenfalls glaube die Männer sind Diebe. Sibbaeus fordert Licaius auf die Fackeln anzuzünden. Auch auf den benachbarten Türmen sieht Sibbaeus die Soldaten Fackeln anzünden und Zeichen bis zum Soldatenlager geben.
Bald sind Soldaten aus dem Soldatenlager da. Sibbaeus fordert die Soldaten auf den Römern einen Hinterhalt zu bereiten. So machen sie es, sie überfallen die mit der Beute Zurückkehrenden Männer. Die Räuber lassen die Beute zurück, die einen überschreiten die Pfahlreihen, die anderen fliehen, Soldaten fangen andere.
S: „Führt die Räuber zum Präfekt. Es wird den Räubern übel ergehen.“