Home
     LEKTIONEN
     => Lektion 1
     => Lektion 2
     => Lektion 3
     => Lektion 4
     => Lektion 5
     => Lektion 6
     => Lektion 7
     => Lektion 8
     => Lektion 9
     => Lektion 10
     => Lektion 11
     => Lektion 12
     => Lektion 13
     => Lektion 14
     => Lektion 15
     => Lektion 16
     => Lektion 17
     => Lektion 18
     => Lektion 19
     => Lektion 20
     => Lektion 21
     => Lektion 22
     => Lektion 23
     => Lektion 24
     => Lektion 25
     => Lektion 26
     => Lektion 27
     => Lektion 28
     => Lektion 29
     => Lektion 30
     => Lektion 31
     => Lektion 32
     => Lektion 33
     => Lektion 34
     => Lektion 35
     => Lektion 36
     => Lektion 37
     => Lektion 38
     => Lektion 39
     => Lektion 40
     Seitenlösungen



Lösungen von Latein Lumina - Lektion 26


Text 1 - Ein Abstieg in die Unterwelt

 

Einst lebte der dichter Orpheus in Thrakien. Diesem hatten die Götter eine hochberühmte Kunst verliehen: Mit seinen Liedern, die er zur Harfe sang, erfreute er nicht nur Menschen, sondern bewegte auch wilde Tiere, ja sogar Bäume und Felsen so sehr, dass sie sich freuten, Schmerz empfanden, lachten und weinten wie Menschen. Diesen Dichter heiratete Eurydice, die schönste Jungfrau von Thrakien, von Liebe ergriffen. Aber das Schicksal machte ihrem Glück bald ein Ende, nicht aber ihrer Liebe: Während Eurydice mit ihren Freundinnen über eine Wiese schlenderte, wurde sie durch den Biss einer Schlange verletzt und sofort von dem Gift getötet. Orpheus trauerte heftig über den Tod seiner Frau, klagte mit wütenden Worten die Götter an: „Wer von euch kann mir sagen, warum ihr so grausam seid, Götter? Aus welchem Grund werden die Menschen immer von euch gequält? Wer von euch hat meine arme Eurydice und mich zu Grunde gerichtet?“

Nachdem Orpheus so sein elendes Schicksal beweint hatte, sagte er: „Meine Worte nützen nichts! Warum gehe ich nicht zu den Göttern der Unterwelt, damit sie mir meine Ehefrau zurückgeben?“
Er begab sich zur Porta Taenaria, jenen Ort, wo der Orcus, das Reich der Götter der Unterwelt, betreten wird. Mir seinen Liedern besänftigte er auch Cerberus, den dreiköpfigen Hund, der am Tor wachte, so sehr, dass er den tapferen Mann zu den Göttern hinabsteigen ließ. Endlich gelangte er durch die Menge der Seelen, die ohne Körper durch die Finsternis wanderten zu Pluto, dem König der Unterwelt, und Proserpina, seiner Frau.

 

 

Text 2 - Holt Orpheus Eurydice aus dem Totenreich zurück?

 

Pluto staunte, weil ein lebendiger Mensch hierher eingedrungen war: „ Ich frage dich, auf welchem Weg du in unser Reich eingedrungen bist und mit welcher Absicht du das ewige Gesetz der Götter verletzt. Orpheus: „Du fragst mich, Pluto, warum ich hierhin gekommen bin. Gewiss bin ich nicht in den Orcus hinabgestiegen, um diese scheußliche Gegend vor meiner Zeit zu sehen. Der Grund dieses Weges ist meine Ehefrau. Ich will wissen, warum Eurydice jung mit mir verheiratet, mir geraubt worden ist. Ich konnte den Schmerz nicht ertragen: Amor hat gesiegt! Dieser Gott ist auch in dieser Gegend nicht unbekannt, denn auch dich und Proserpina hat die verbunden, wie die Sage berichtet. Ich weiß genau, dass wir Menschen früher oder später zu euerem Sitz kommen und dass dieses Haus das letzte für alle ist. Ist es etwa Eurydice und mir nicht erlaubt dann hierher zu kommen, wenn wir die Zahl unserer Lebendjahre vollendet haben?“
Und er besang zur Harfe von seiner Liebe und seinem Schmerz. Er rührte das Gemüt des Pluto, er rührte das Gemüt der Proserpina. Sie ließen Orpheus zum Licht vorangehen, Eurydice nach ihm folgen, aber sie fügten eine harte Bedingung hinzu: Wende deine Augen auf dem Weg nicht zurück. Oder alles wird vergeblich sein. Orpheus ging auf dem steilen, dunklen und langen Weg voraus. Schon waren sie nicht mehr fern der Porta Taenaria, schon sahen sie da Licht der Sonne, als jener aus Sehnsucht dir Frau zu sehen bewegt, zurückblickte. Vergeblich versuchte Eurydice die Hand des Ehemannes zu berühren; sagte ein letztes „Lebe wohl!“. Wiederum getötet, diesmal von der allzu großen Liebe ihres Ehemannes, kehrte sie wieder zu den Göttern der Unterwelt zurück.

 
Heute waren schon 19 Besucher (28 Hits) hier!

Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden